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Die Eier unserer Landschildkrötengelege werden unter verschiedenen Bedingungen inkubiert. Die Inkubatoren (manchmal  bis zu 8 Stück gleichzeitig in Betrieb(auch Kunstglucken genannt)), Bilder unten, werden 1x täglich überprüft, aber dafür nicht geöffnet. Wir haben immer für jedes Gelege jeweils eine eigene  Kunstglucke im Betrieb, weil nicht  alle Eier zur selben Zeit mit gleicher Temperatur bebrütet werden. Manche kommen nur für niedrige Bruttemperaturen zum Einsatz, für den geringen, aber immerhin unabwendbaren Bedarf an männlichen Landschildkröten. Ebenso kommen  weitere Kunstglucken zum Einsatz, wenn spätere Gelege gezeitigt werden müssen, damit jedes Gelege seine eigene Kunstglucke mit entsprechend perfekter Bruttemperatur erhalten kann und nicht durch Einlegen neuer Eier gestört werden  muss, was jedes Mal mit dem Risiko vom Absterben der Embryonen im Ei verbunden sein könnte. Wenn ein neues Gelege aus dem 2. Drittel des Sommers hinzu kommt, wäre es nicht mehr machbar jedem Gelege die optimalen Bedingungen zu  bieten, deshalb pro Gelege eine Kunstglucke.

Den Nutzen, von mehreren Kunstglucken gleichzeitig, zeigt sich vor allem, weil man für den zukünftigen Halter, der nicht nur eine Schildkröte halten möchte, und damit eine gut verteilte  Gruppe braucht, was das Geschlechtsverhältnis angeht, im selben Jahr männliche , sowie weibliche Schildkröten von verschiedenen Weibchen hevorbringen kann, damit der zukünftige Käufer sich immer eine geeignete Gruppe  zusammenstellen kann für die Bedürfnisse einer Gruppenhaltung. Mit nur geringer Wahrscheinlichkeit wird er so die Tiere trennen müssen weil andere Geschlechter daraus geworden sind als man sich erhofft hat. Bei uns darf auch jeder  die Bruttemperaturen kontrollieren, um sich davon zu überzeugen dass hier, was die Zeitigung angeht, nicht gemogelt wird. Wir sind daran interessiert diese Landschildkrötenart zu erhalten, und das geht nur, wenn man zum Käufer  ehrlich ist und ihm nicht irgendeine Schildkröte irgendeines Geschlechts andreht, sondern ihm die Möglichkeit zur Weitervermehrung der eigenen Zucht ohne Konkurrenzgedanken ermöglicht. Unser Ziel ist es, Männchen und Weibchen aus  der Zucht hervorzubringen, von verschiedenen Elterntieren die nicht blutsverwandt sind, deshalb die vielen Kunstglucken mit verschiedenen Temperaturen, 3 männliche Zuchttiere und genügend weibliche Zuchttiere. Garantie für ein  Geschlecht kann kein Züchter geben, auch wir nicht. Die sehr nahe gelegene Geschlechts-Wahrscheinlichkeit durch korrekte Zeitigungsangaben sind sehr wichtig für eine Gruppenzusammenstellung.

Von sehr hohen Temperaturen ist schon lange bekannt, dass sie zu oft zu Anomalien führen und deshalb sehen wir strikt davon ab über 32,5°C zu bebrüten.

Die Luftfeuchtigkeit im Inkubator liegt bei jeder unserer  Brutmethoden zwischen 70 % - 85 %.

Bild unten: Eine unsere zur Zeit 8 kleinen Kunstglucken, die “kleine Jäger”bei uns genannt werden. Diese sind natürlich von der Firma Jäger und ich kann sie nur jedem Zuchtvorhabenden weiter empfehlen.

Bild links: Eine Röntgenaufnahme, die ich mit freundlicher Genehmigung der Gemeinschafts-Tierarztpraxis Dr. Stockem Dr. Hülsmann, hier veröffentlichen darf. Diese Röntgenaufnahme wurde einen Tag vor der  Eiablage von unserer Zuchtdame “Paloma” gemacht. Info: Unten im Bild ist der Ausgang der Eier ;-)

Nachdem unsere Damen ihre Eier abgelegt haben (Bild unten: Paloma bei der Eiablage, die Geburt und Austritt eines Eies), muss ich die Eier selbstverständlich aus der Nistgrube ausgraben, nachdem die Mama-Schildkröte  die Nistgrube fein säuberlich und kaum merkbar wieder verschlossen hat. Man kann das Muttertier auch vom Brutplatz herunter heben, aber ich lasse den Tieren ihren vollständigen natürlichen Grabevorgang bis sie das Nest von selber  verlassen. Einige wachen noch gut 2 Stunden am Nest und entfernen sich dann erst.

Bild unten: Die Mama hat geschwächt das Nest verlassen und legt sich schlafen, und nun konnte ich das Gelege vorsichtig freilegen.

Wenn ich die Eier vorsichtig geborgen habe, wasche ich sie ebenso vorsichtig unter leicht fließendem, lauwarmen Leitungswasser ab, trockne sie vorsichtig ab und.................

........dann werden sie gewogen, vermessen und beschriftet, damit man nach dem Schlupf auch noch weiss wer wann wo geschlüpft ist. Danach werden die Eier als gesamtes Gelege noch einmal schick fotografiert, wie auf  dem Bild unten, denn im Internet warten schon etliche neugierige, liebe Menschen, die mit dem Reifen der Babys mit zittern bis zur Geburt, ob auch alles gut geht. Und natürlich warten sie dringend auf ein Foto der frisch gelegten  Eier, wie Bild im unten.

Bild grün, unten: So sieht dann eine Kunstglucke bei uns mit einem Gelege bestückt aus.

Bild unten: So sieht ein Ei nach meist nach 2,5 Tagen Inkubation aus, wenn das weiße Band sich als Punkt anfängt zu bilden, welches sich dann immer größer um das Ei herum ausweitet, wenn das Ei befruchtet ist.

Bild unten: Nach 6 Tagen Inkubation zeigt sich deutlich, dass sich das weiße Band rasch vergrößert hat.

Bild unten: So groß ist ein Embryo im Ei wenn es 21 Tage inkubiert wurde. Man kann jetzt auch schon gut Bewegungen erkennen und die Silhouette einer richtigen Minischildkröte ausmachen.

Bild links: Und wenn die Zeit reif ist, hat es noch jedes gesunde fertige Baby geschafft selbstständig ohne die Hilfe des Menschen zu schlüpfen. Nachdem das Ei aufgebrochen wurde, können noch mehr als 2  Tage vergehen, bis das Kleine den Dottersack völlig verbraucht und eingezogen hat, dann erst tatsächlich zum Schlupf-Endspurt bereit ist.

Bevor es jedoch für das große Abenteuer “Leben” bereit ist, muss das Baby sich erst in Sicherheit ausruhen dürfen, bis der erste Hunger es heraus in die große Welt lockt.

Bild unten links (und rechts leerstehend): Unsere “Säuglingsstation”. Dort hinein kommen die frisch geschlüpften Babys die ersten 3 bis 5 Tage (fast wie in der Natur), in Glasbehälter mit feuchtem Spagnummoos  gefüllt wie in einem Wärmebettchen. Die Glaswännchen haben einen ebenen Boden und sorgen dafür, dass die Nabelspalte und alle Falten sich sorgfältig glätten und nicht uneben zusammenwachsen. So ist zudem gewährleistet, dass sich  keine Keime in den Nabel pfuschen können und sich nichts entzünden kann.

Bild links: Ein Blick in die belegte “Säuglingsstation” wo die Minis in kuschelig warmer und feuchter Umgebung die ersten Tage nach dem Schlupf verbringen. So wie in der Natur auch, dürfen die Babys bei  uns nach dem Schlupf erst einmal im noch warmen und feuchten, fast abgedunkelten Nest in Sicherheit verharren bis sie nach einigen Tagen mutiger und hungrig werden. 

Aber...

...vom Ei bis zur Säuglingsstation ist es noch ein anstrengender Weg.

Rechts: Baby “Ginch” hat das erste Loch in sein Ei gebohrt und man kann sein Mini-Beinchen mit Krallen sehen.

Unten: Erst viele viele Stunden später sprengt klein “Ginch” die viel zu eng gewordene Eierschale komplett und erblickt als zusammengeknautschtes, noch relativ weiches Bündelchen, wie zusammengeklappt, das Licht der  Welt.

Oben: Unglaublich aber wahr ist, was wohl die wenigsten Menschen wissen, die bei uns ein vollkommen gelungenes und prachtvolles, glattes, gesundes, fast einjähriges Exemplar erwerben, dass so ein Schlüpfling einen  sehr harten Weg ins Leben hatte und bis zur völligen Entfaltung und Zuwachsen seines “Nabels” auch nach der Geburt noch einige Stunden Anstrengung den winzigen Schlüpfling in seinem neuen Lebensraum herausfordern. Die meisten Babys  schlafen die ersten 3 Tage nach dem Schlupf ausgiebig um sich von all dem Geburtsstress zu erholen. Genau diese Zeit verbringen die Minis dann in unserer “Säuglingsstation”(siehe oben!) wo es zugfrei, warm und feucht ist, und sie  sich im Schutz von dickem Spagnummoos verkriechen können, bis sie ihren ersten großen Hunger bekommen und somit auch mutig an die Oberfläche kommen um Futter zu suchen. Erst dann kommen sie bei uns ins Freilandgehege in den  “Kindergarten”.

Oben links: Klein “Ginch direkt nach dem Schlupf, noch nicht entfaltet.

Oben rechts: Schon 3 Minuten später ist das Baby soweit entfaltet, dass es sein erstes Bad bekommen kann, wobei es “tanken” und entspannen kann und sich der offene Nabelspalt säubern kann.

Unten: Nachdem Mini-”Ginch” einen ganzen Tag lang auf glatter Glasfläche im feuchten “Brutschrank” der “Säuglingsstation” fast regungslos ausgeruht hat, ist er wundervoll glatt und perfekt ohne Falten. - Seine  Nabelspalte ist gerade und sauber, fast zugewachsen. Sein Bauchpanzer ist stabiler und härter als noch kurz nach seiner Geburt. Jetzt kann er bald, als fertige Mini-Schildkröte mit großen Schritten und Neugier das Leben erkunden.

Unten: Baby “Ginch” 12 Tage alt. Ein perfektes, wunderschönes, aufgewecktes und neugieriges Landschildkrötchen in Miniatur, nach seinem anstrengenden Start ins Leben.

Bild unten: Ginch nun mit einem Jahr. So sehen die Minis dann aus, wenn sie nach ihrem ersten Winterschlaf bei uns dann zur Abgabe in ihr neues Zuhause bereit sind. Von der Knautschkugel zur Knutschkugel  geworden und.... zu einer kleinen Schönheit entpuppt, weil er langsam im Ei heranreifen durfte, und bei Ihnen, hoffentlich weiterhin langsam und artgerecht groß werden darf um gesund bleiben zu können.

Wir sagen NEIN zur Qualzucht, Dampfaufzucht und zu hoher Bebrütung.

SO, haben wir früher bebrütet: Bis zu dem Tag, an dem erkennbar ist, ob ein Ei befruchtet ist oder nicht, also bis sich das sogenannte “Weiße Band” gebildet hat, bleibt es bei uns nur halb im Brutsubstrat liegen. So können wir “faule Eier” gut erkennen und entfernen ohne dass sie andere Eier mit Keimen anstecken können. Nach der Erkenntnis dass ein Ei befruchtet ist (aber spätestens nach der vollendetetn 4. Reifewoche), wird es dann ganz mit Vermiculite abgedeckt weiter bebrütet. Mit dieser Methode hat man etwas Kontrolle am Anfang und trotzdem die Brut unter naturnahen Bedingungen für die Reifezeit vom befruchteten Ei zum gesunden Schlüpfling.

So bebrüten wir heute: Durch das spätere Zudecken der Eier, entstand mehrmals das Problem von großen Rissen wegen zu großer Temperaturunterschiede und/oder zu großer Feuchtigkeitsunterschiede. Deshalb habe wir uns später ab 2014 (2.Hälfte) dazu durchgerungen die Eier die ganze Brutzeit über nur halb im Substrat vergraben zu lassen und kein Substrat drumherum zu verändern, damit die Gegebenheiten immer die Selben bleiben bis zum Schluss. Allerdings werden keine Schlüpflinge aus ihrem Ei entfernt, bis sie nicht selber den Rest der Eischale mit völlig eingezogenen Dotter abstreifen und dann frei herumwurschteln.

Je geringer die Bruttemperatur in der ersten Bruthälfte, umso länger dauert es bis zum Schlupf und umso höher ist der Anteil männlicher Tiere.  Diese Tiere weisen sehr selten Anomalien auf. Sind die Temperaturen dauerhaft zwischen 32-34 °C Grad – also relativ hoch – verringert sich die Brutdauer und der Anteil an weiblichen Tieren ist sehr hoch. Hierbei steigt jedoch auch  das Risiko an Anomalien, wegen zu schnellem Wuchs, worauf die Natur der Schildkröten nicht abgestimmt ist. Wie eine junge, unter künstlichem Dünger und Wärme gezüchtete Pflanze, wachsen sie schnell, aber dafür auf langem,  wackeligen Stängel der schon bald einknickt, weil er soviel Kraft nicht tanken kann wie sein schnelles Wachstum es erfordert. Kurzlebigkeit und Krankheit bei Dampfbruten dürften demnach logischerweise durch zu schnelles  Wachstum entstehen, und so pflanzt es sich auch fort im Leben einer Schildkröte......... Langsames Wachsen dürfen und nicht unnatürlich überfüttert werden, IMMER den so wichtigen Winterschlaf machen dürfen, geben der Schildkröte  auch später Jahr für Jahr die Sicherheit gesund und kräftig zu bleiben.

Wir sind absolut gegen Dampfaufzucht unter zu hohen Dauertemperaturen, und keinen Winterschlaf im ersten Lebensjahr, denn dies alles dürfte den  Tieren ihr Leben verkürzen oder erschweren.

Da wir diese Tiere (so wie alle Tiere) aber lieben und schützen wollen weigern wir uns bei der „krampfhaften Weibchenherstellung durch  Dampfaufzucht“ mitzumachen und dafür viele kranke und vielleicht nicht lange lebensfähige Tiere zu riskieren........

Anomalien: Es wird momentan davon ausgegangen, dass Anomalien durch dauerhaft zu hohe Zeitigungstemperaturen entstehen, aber auch  durch ein ständiges Hantieren, Kontrollieren und Wiegen der Eier. Dennoch ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen, was die genaue Ursache dafür ist.

Herstellerinfo zu  Vermiculite:

Vermiculite ist das bewährteste Brutsubstrat in der Terraristik.

Vermiculite eignet sich perfekt als Brutsubstrat. Vermiculite hält die Luftfeuchtigkeit konstant. Überschüssige  Luftfeuchtigkeit wird aufgenommen und bei Bedarf wieder abgegeben. Die Eier bleiben trocken. Das Substrat verdichtet sich nicht, wodurch es immer atmungsaktiv bleibt und somit ein Schimmeln der Eier, oder ein Feuchtigkeitsstau an  den Eiern verhindert wird.

Wikipediainfos zu  Vermiculite:

Vermiculit wird industriell in Katzenstreu und zur Produktion  von Karnevalsartikeln (Feuerwerkskörper) eingesetzt. Da es anders als Asbest nicht krebserregend wirkt, findet es auch bei der Schall- und Wärmedämmung sowie im Brandschutz Anwendung. Die Hälfte der Jahresproduktion stammt aus  Südafrika.

Vermiculit wird zudem in der Gemüsebranche als Deckmaterial von Setzlingen nach der Saat verwendet. Es ist leicht und hat die Fähigkeit, Licht  zu reflektieren und Feuchtigkeit zu speichern. Dies verhindert eine übermäßige Erwärmung der Setzlingen und sorgt für ausgeglichenere Substratfeuchtigkeit.

Auch bei der Reptilienzucht und Reptilienhaltung, bei der die konstante Luftfeuchtigkeit im Terrarium lebensnotwendig für die Tiere sind, werden  häufig Vermiculite benutzt, da es überschüssige Feuchtigkeit, auch aus der Luft, aufnimmt, und bei Bedarf wieder abgibt.

Vermiculit findet aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit ( ¥ = 0,06 - 0,07 W/(m·K)) als W ärmedämmplatte oder nichtbrennbarer Plattenwerkstoff (A1 bzw. A2 nach DIN 4102) im Schiffsinnenausbau und auch im Hochbau seine Verwendung. Weltweit wird dieses  Produkt unter den Markennamen „Fipro“, „Miprotec“, „Vermilite 2000“ und „Thermax“ angeboten.

Da Vermiculit einen hohen Schmelzpunkt hat (1315°C), elektrisch nicht leitend ist und beim Gefrieren keine Schichtung auftritt, wird es als  Kernmaterial bei Infrarotheizungen verwendet.

Es wird durch den normalen Hausmüll entsorgt, weil es nicht umweltschädlich ist.

Quelle: Wikipedia

Sollten Sie zu dieser Homepage, zu meinen Zuchttieren, Abgabetieren, zum Thema Landschildkröten-thb oder  Naturkosmetik Fragen haben, so haben Sie jederzeit die Möglichkeit mich per Mail hier zu erreichen:

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