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Das Schildkrötenjahr

auf der Kamillenwiese

Ein Jahresüberblick, wie es bei uns auf der Kamillenwiese abläuft.

Was ist wann zu tun? Wie ist was zu tun? Ein kleiner Leitfaden durch das ganze Jahr, als Anregung und Ideengeber gedacht.

Ein Schildkrötenjahr auf der Kamillenwiese im Rhythmus der Natur.

Ein jedes neues Schildkrötenjahr beginnt bei uns eigentlich erst Ende März bis Anfang April, je nachdem wie die Wetterlage ist. Trotzdem berichte ich beginnend mit dem Januar. Wer  mag, kann aber auch von März anfangen zu lesen, und später dann zum Januar hinaufblättern.

Januar

Februar

Ab Beginn des neuen Kalenderjahres kontrolliere ich im 4 bis 5-wöchigen Rhythmus ob die Tiere verbuddelt sind und gieße bei Bedarf  Feuchtigkeit nach. Die Gewichte werden jetzt nur noch im 8-wöchigen Rhythmus überprüft, und das nur bei den ganz kleinen Schildkröten bis zu 3 Jahre.

Wer hier mehr tut, neben normal zur Arbeit zu gehen, und wenn er Zuhause ist, nach einem  Glühwein oder Wintertee zu schlafen, ist selber Schuld. Der Januar ist der absolute Ruhemonat auf  der Kamillenwiese, das ist auch mein heiliger “Winterschlaf Monat”, seit meine Kinder groß sind.

In der 1. Februarwoche ist eine Kontrolle fällig, ob alle noch gut verbuddelt sind, und ob die Erde noch feucht genug ist, was ich daran erkenne, wenn sie sich noch genügend zusammen pappen lässt, nicht  direkt auseinander fällt wenn man sie wie einen Schneeball zu formen versucht, aber ich darf auch keine nassen Finger haben wenn ich in der Erde grabe, dann ist es zu nass.

März

In der 1. Märzwoche findet wieder eine Gewichtskontrolle der Babys bis zu 3 Jahre statt. Bei allen Anderen kontrolliere ich nur, ob sie noch verbuddelt und nicht zu trocken sind.

Die Zeit zwischen Februar und März nutze ich persönlich immer gerne, um noch alle ausstehenden Papiere zu ergänzen, die ich mit dem  Fotografieren, Wiegen und Vermessen der Tiere schon begonnen hatte, lange bevor sie in den Winterschlaf kamen. Die Zeit, wenn die Tiere tief und fest schlafen, die Kontrollen auf 4 Wochen bis 8 Wochen gestreckt werden,  vermisse ich die Tiere meist so doll, dass ich dann gerne an ihren Unterlagen arbeite und mir dann dabei  ihre Fotos anschauen kann.

April

Bis fast immer 1. April (selten ist es auch schon Mitte März warm genug zum Aufstehen) schlafen die Schildkröten völlig  entspannt und lassen sich auch von lauten Geräuschen und Erschütterungen nicht davon abbringen, sie sind durch ihre niedrige Körpertemperatur voll auf Winterschlaf programmiert.

Wenn der 1. April schon leicht warm ist (meistens ist er das), nehme ich die Winterschlaf-Boxen mitsamt der Erde und den Tieren darin, einfach  aus dem Kühlschrank heraus, stelle sie ins, bis dahin noch leere, Terrarium und heize diesen Raum wieder nicht. Kein Licht und keine Wärme werden im Terrarium aktiviert. Es bleibt alles dunkel und unbeheizt. So bleiben  die Winterschlaf-Boxen mit den Tieren dort stehen, bis sich die Tiere von alleine wieder an die Oberfläche (erfahrungsgemäß sehr träge und noch sehr schläfrig) hoch buddeln. Dort liegen sie dann oft noch einen bis 2  Tage - oder mehr - oben auf der Erde, ohne die Augen geöffnet zu haben. Manche schauen auch direkt träge durch die Gegend, das ist von Tier zu Tier und von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Sobald sie länger als 2 Tage träge an der Oberfläche liegen oder auch schon kurz nach dem Hochbuddeln herumlaufen, werden sie wieder, in nur höchstens lauwarmen  Wasser, gebadet. Sie halten dann gerne ihre Nasenlöcher lange ins Wasser und trinken so ausgiebig.

Dies belebt die Geister und sie werden davon wieder agiler. Dann kommen sie gut abgetrocknet zurück ins Terrarium (jetzt ohne Winterschlafbox), wo noch immer kein  Licht brennt und keine Wärme aktiviert wird. Dort verweilen sie dann so lange, bis sie ungeduldig an der Scheibe nach Licht und Futter suchen. Der Raum, in dem die Terrarien stehen, wird bei Bedarf auch jetzt wieder beheizt.

Nach und nach wachen die Stinker so der Reihe nach alle auf, bekommen ihr Erstbad und dürfen die Winterschlafboxen hinter sich lassen. Die Lichter,  Wärmequellen und UV werden pro Tag immer mehr eingeschaltet. Das geht bei mir recht zügig innerhalb 2 bis 3 Tagen. Sie werden dann auch schnell wieder normal gefüttert, weil sie schon bald sehr hungrig und sehr aktiv sind. Kurz  darauf paaren sich die geschlechtsreifen Tiere dann wie blöde.

Die erste Hälfte des Aprils verbringen die Dinos überwiegend damit sich ausgiebig fett zu fressen, in dieser Zeit werden sie einmalig entwurmt (aber erst nachdem sie das 1. Mal gekotet haben), um in der 2. Hälfte des Aprils dann  zu intensiven Paarungsritualen über zu gehen, bei denen die Tiere auf keinen Fall mehr in Terrarien sein sollten, weil die Männchen unaufhörlich versuchen durch Beißen die Mädels zur Paarung zu bewegen. Landschildkröten jetzt in  einem Terrarium zusammen zu halten, ist in meinen Augen schon Tierquälerei, denn die Weibchen können so nicht genügend flüchten. Wenn es draußen zu dieser Jahreszeit dann noch zu kalt ist, ist es zwingend notwendig die Männchen von  den Weibchen im Terrarium, mit genügend Bewegungsfreiheit für jeden, getrennt zu halten.

Sobald die Temperaturen für die Dinos draußen o.k. sind, nachts um die 10 °C sind, bleiben sie auch ganz draußen. Solange setze ich sie nur  tagsüber raus, bis die Temperaturen für sie auch nachts stimmen.

Jetzt, Ende April, kann man die besten Frühjahrsfotos von den Tieren machen, die man für die erste Dokumentationshälfte des Jahres, von Jungtieren, für die Ämter benötigt. Das Sonnenlicht ist im April dafür  hervorragend geeignet.

Mai

Der Mai ist davon geprägt, dass die Weibchen ihre befruchteten oder auch unbefruchteten Eier beschalen müssen und extrem viel Kalk zu  sich nehmen. Meine Schildkröten am liebsten in Form von Sepia oder kleingemörserten Eierschalen von Hühnereiern.

Je nach Wetterlage, die der Monat Mai trägt, legen die Damen ihre Eier das erste Mal ab. Was sich in Abständen von 3 bis 6 Wochen bis zum August Beginn, oder auch  später, wiederholen kann, aber nicht muss. Eine Schildkröte, die das erste Mal Eier legt, wird meistens kein weiteres Gelege im ersten Jahr hervorbringen. Die erste Eiablage einer Schildkrötendame findet meist erst mit einem  Gewicht ab 1 kg statt. Eine gesunde Schildkrötendame trägt zu dem Zeitpunkt das mindestens 9. oder 10. Lebensjahr auf dem Buckel.

Juni

Der Juni wird genau wie der Mai fortgepflanzt mit Fressen, Paaren, Eier beschalen und Eiablagen. Die Tage werden meist faul verbracht.  Die Nahrung wächst üppig und die Dinos genießen in vollen Zügen das Leben in der Natur -  ihrer Natur - ihrem Revier - in der Obhut ihrer Menschen, denen sie vertrauen.

Juli

Im Juli ist es ebenso wie im Juni, der Ablauf ist fast gleich, bis auf, dass Mitte Juli nun wieder die Winterschlafvorbereitung  mit der ersten Entwurmung beginnt, die dann Ende Juli, 2 Wochen nach der Ersten, wiederholt wird.

Und so endet dann auch bald schon wieder mit den obigen Ritualen und Vorbereitungen das Schildkrötenjahr mit erneutem Winterschlaf, wie unten beschrieben.

Ohne Entwurmen gibt es auf der Kamillenwiese keinen Winterschlaf, wegen Vergiftungsgefahr durch die Ausscheidung von evtl. hunderten von  Würmern.

Entwurmung wird auf der Kamillenwiese groß geschrieben - und nicht vergessen:

Mitte Juli, die 1. Entwurmung.

Ende Juli (14 Tage nach der Ersten), die 2. und letzte Entwurmung.

August

Den August dürfen die Tiere noch gut und gerne ganz draußen bleiben, werden aber nicht mehr zugefüttert. Sie sollen sich nun  selber das suchen was sie dann noch finden. Aber Heu und Wasser steht ihnen, wie immer, bereit.

September

Im September lege ich den Dinos in einer kleinen Grube (15 cm tief, 40x60cm reicht für nur wenige Schildkröten) mit lockerem  Erde-Laub-Mix, viel Laub locker darauf. Dort verkriechen sie sich jetzt am liebsten.

Am liebsten haben meine Tiere dafür Weinlaub. Hier möchte ich noch bemerken, dass für eine oder 2 Schildkröten die oben genannte Grube ausreicht,  während für einige Schildkröten mehr, wie in meinem Fall, eine Grube ca. 80x 100cm beträgt. Der Laubhaufen mit Ästelungen kann bis zu 50 cm hoch oder höher werden.

Da die Temperaturen nicht jedes Jahr die Selben um die selbe Zeit sind, kann ich nur meine eigene Vorgehensweise, die bisher sehr erfolgreich war, hier her schreiben  und empfehlen.

Jetzt (September) überlasse ich die Tiere meistens sich selber - natürlich mit täglichen Kontrollgängen und Kot einsammeln.

An der Häufigkeit des Kots, kann ich gut erkennen, ob schon einige Schildkröten weniger fressen und deshalb weniger koten. Wenn ich einige Tage nicht so viel Kot wie üblich (normal bis zu 2 mal am Tag eine “Wurscht”  pro Schildkröte) finde, weiss ich genau, dass einige sich beginnen selber einzuwintern und es Zeit ist langsam an Vorbereitungen für den Winterschlaf zu denken (Kühlschränke auswaschen, auf Pilzbefall kontrollieren und behandeln, -  Winterschlafboxen raussuchen, evtl. neue kaufen, wenn die Schildkröte aus der alten Box “rausgewachsen” ist, - evtl. schon so nach und nach Rindenhumus kaufen, - Thermometer kontrollieren, ob sie noch genügend funktionsfähig sind,  oder die Batterien erneuert werden müssen, - Terrarien für die kurze Übergangszeit bis zum Winterschlaf vorbereiten und mit viel frischem Heu, zum Verstecken können, füllen usw.).

Mitte September, ist die günstigste Zeit für die besten Dokumentationsfotos der 2. Hälfte. Die Sonne steht im September wieder super günstig für gelungene Fotos.

Oktober

Sollte noch einmal eine kurze Hitzeperiode hereinstürzen, was nicht unmöglich ist im September, füttere ich noch mal kurz gekauftes  Frischfutter hinzu.

Anlässlich der regelmäßigen Gehegepflege, die jetzt meist in Samenernte, Aussaat, Grasschnitt, Laub-Anhäufen für die Laubecke, Dekorsachen  säubern zum Einwintern im Keller usw., ausartet und auch jetzt noch genug Abwechslung im Gehege bietet, habe ich die Möglichkeit das Verhalten der Tiere genau beobachten zu können, um festzustellen, wann sich bei wem  die erste Winterschlafmüdigkeit anbahnt.

Sobald die Schildkröten bis zu drei Tage irgendwo in einer Heuhütte, im Laubhaufen oder sonst wo versteckt bleiben und nur noch bei richtig  kräftiger Sonne mal zum Fressen zum Vorschein kommen, beginnen sie sich selber einzuwintern. DANN weiss ich genau, DAS ist jetzt die Zeit wo sie schlafen gehen wollen - von sich aus, im natürlichen Rhythmus den wir  ihnen in Deutschland bieten können.

Da sie aber mehr Sonne brauchen als in Deutschland von der Länge des Sommers her möglich ist, hole ich meine Tiere rein in die riesige  Terrariengalerie, in dem Rhythmus wie sie sich verbuddelt halten. Also das Tier was am ehesten verbuddelt bleibt und lange nicht auftaucht, kommt als Erstes rein, sobald ich es dann an einem noch warmen Tag mal draußen  erwischen kann. Bis ich dann nach dem Rhythmus der Tiere auch wirklich alle drinnen im Terrarium habe, dauert oft noch bis zu 3 Wochen. Aber ich habe auch viele Tiere, und damit genauso viele verschiedene Charakteren,  Launen und Bedürfnisse. Man selber kennt seine Pappenheimer später ganz genau und weiss wann sie schlafen gehen wollen und wo sie sich dafür am liebsten verstecken - kann sie dort notfalls auch im Halbschlaf noch  ausbuddeln.

Sobald ich die ersten Schildkröten drinnen habe, füttere ich sie erst einmal ganz normal, als wären sie draußen in der saftigen Wachstumszeit.  Deshalb bekommen sie dann auch nur Selbstgepflücktes von Draußen, was bis Ende September überall noch frisch und üppig wächst.

Allerdings leben sie nun im Terrarium nur noch mit 8 bis 10 Stunden lichtintensiver UV Bestrahlung und Wärme.

Ab 1. Oktober beginnt dann die Licht und UV Reduzierung wie folgt mit einem vorherigen, ausführlichen Badegang, um möglichst  wenig Kot im Terrarium zu haben.

1. Oktoberwoche:

Licht, Wärme und UV werden jetzt auf 6 Stunden/tägl. reduziert. Einmal die Woche wird das Frischfutter ganz „vergessen“, damit sie Raufutter  wie Heu oder Agrobs-Herbs fressen müssen - was natürlich nie fehlt, damit sie nicht hungern müssen. In dieser Woche werden sie einmal ausführlich in der Badewanne gebadet, wobei sie dann durch das niedrige Wasser in der  Badewanne waten können und sich dabei des Kots entledigen, damit sie nicht im Terrarium darin herummatschen müssen. Für die Tiere ist es hygienischer nicht den Kot im Terrarium haben zu müssen, was sich nicht immer  verhindern lässt, aber durch das Baden vermindern lässt.

2. Oktoberwoche:

Licht, Wärme und UV werden auf 3 Stunden reduziert. Es wird nur noch ein über den anderen Tag Frischfutter angeboten. Es beginnt nun für die  Tiere so etwas wie die Dürrezeit in ihrem Land.

In dieser 2. Woche bekommen sie auch wieder die ausführliche Bademöglichkeit in der großen Wanne, um sich auskoten zu können.

3. Oktoberwoche:

Wärmequelle und UV werden jetzt komplett ausgeschaltet, damit sich die Temperatur im Terrarium automatisch senken kann. Da meine Schildkröten  aber ausschleichend des Lichtes entwöhnt werden sollen, ersetze ich jetzt einfach für die 3 Lichtstunden die bisherige Lichtquelle durch magere Sparbirnen, mit so wenig Watt wie möglich, die nicht sehr warm werden, aber  noch genügend Licht bieten für die Einwinterungsvorbereitung.

Mitte der dritten Oktoberwoche werden sie wieder einmal gebadet - lange und ausführlich, um koten zu können. Nur an diesem einen Tag in dieser  Woche, ihrem Badetag, wodurch sie wieder etwas aktiver sind, bekommen sie frisches Grünfutter und dürfen sich nochmals richtig daran satt fressen.

Die 3. Woche ist es höchste Zeit, dass ich jetzt spätestens im Baumarkt ungedüngte und schimmelfreie Rinden-Humus-Erde kaufe, um damit die Winterschlafboxen schon  vorab zu füllen und den Kühlschrank für die Tiere schon starte (mit den Erde gefüllten Winterschlaf-Boxen), um ihn auf zwischen 4°C – 8 °C zu bringen. So dass ich die Tiere dann schlafend, im fließenden Übergang, unauffällig  jeweils jede in ihre Box, in der Erde verbuddeln kann, wenn sie im Terrarium grad am schlafen sind.

4. Oktoberwoche:

Auch die Sparbirnen werden diese Woche ganz weggelassen. Die Heizung im Raum wird abgedreht und die Fenster werden gekippt. Kein Licht, keine Wärme, kein  UV und die Tiere schalten automatisch auf absolute Sparflamme für den Winterschlaf. Diese Automatik ist jeder THB Landschildkröte angeboren, sie muss nichts dafür tun, deshalb werden bei mir auch die Mini-Babys schon eingewintert. Die Tiere brauchen aber zwischen 4°C - 8,5°C, damit diese Automatik gesund ist beim Schlafen und gänzlich richtig funktionieren kann. Halten sie unter 4°C Winterschlaf, so könnten sie bei ungewollten Temperaturschwankungen leicht Frost abbekommen und Schaden nehmen. Halten sie bei oder über 9°C Winterschlaf, so könnten sie wach werden oder im schlimmsten Fall noch weiter dösen, nichts dabei zu sich nehmen, und dann vielleicht zuviel abnehmen. Um Frostgefahren komplett ausschließen zu können, benutze ich Thermometer mit Innen- und Aussenfühlermöglichkeit, die auf Wunschtemperatur einstellbar sind, damit sie dann ein Warnsignal geben, wenn diese Niedrigtemperatur erreicht wird. Der Warnton wiederholt sich nervigst alle paar Minuten, bis man ihn entweder abstellt oder die Temperatur sich von alleine zufällig wieder zum Positiven verändert hat. Diese Frostwarner Thermometer sind für mich, nach mehrmaligen, schlimmen Erlebnissen durch alte Kühlschränke aus Omas Zeiten, nicht mehr weg zu denken. Diese gibt es sogar oft bei Lidl im Angebot für ca. 5 Euro. Normal im Handel kosten sie um die 8,- bis 10,- Euro

Anmerkung: Unser “Murphy” hatte damals in einen Jahr mehrmals Eis um sich herum, kam aber glücklicherweise unbeschadet davon. Der Kühlschrank war alt und schwankte zu extrem in seinen  Temperaturen, so dass die Frostgefahr zu groß war. Es kamen neue Kühlschränke her und ich winterte nur noch mit Eiswarnmeldung ein, bei der ich die Warntemperatur dann auf 4°C stellen konnte, aber die Temperatur zusätzlich auch mit  dem Aussenfühler ausserhalb des Kühlschrankes beobachten konnte.

Die Tiere kommen, wenn überhaupt in dieser 4. Woche, nur noch träge an die Terrarienscheibe. Die meisten wollen von Fressen jetzt nichts mehr wissen, knabbern  höchstens noch ab und zu an der Sepiaschale. Es wird in dieser Woche kein Frischfutter mehr gereicht.

Zu beginn der 4. Woche werden sie wieder gebadet, bis sie 1x gekotet haben, länger ist jetzt nicht mehr nötig. Danach trockne ich sie gut ab, und achte natürlich  darauf, dass das Wasser jetzt nicht mal mehr lauwarm ist, aber auch nicht kalt, so dass sie nicht mehr zu aktiv werden beim Bad.

Nach dem Abtrocknen bringe ich sie genau dort hin ins Terrarium zurück, wo ich sie für das Bad, aus ihrer Schlafstelle im Heu oder der Erde, ausgebuddelt habe.

Im Abstand von 3 Tagen wird das Bad, wie grad beschrieben, kurz wiederholt, bis wieder 1x gekotet wurde.

Der Kühlschrank mit den Erde befüllten Boxen, hat nun schon eine gute Temperatur, so dass man die Schildkröten eigentlich schon in der Erde einbuddeln  könnte. Aber ich bade sie zur Vorsicht noch ein drittes Mal am Ende der 4. Oktoberwoche. Meist kotet der Ein oder Andere dann noch ein wenig.

Nach dem letzten Bad der 4. Oktoberwoche warte ich noch 2 bis drei Tage, das sind dann auch meist die letzten Oktobertage, bis die Tiere wieder träge und schläfrig  in ihren Verstecken liegen bleiben.

Dann erst buddle ich die Tiere aus ihren Verstecken im Terrarium aus, nehme mir jedes Tier einzeln schlafend zur Hand, wiege es auf einer Grammwaage und notiere mir  das Gewicht genau. Dabei versuche ich die Tiere nur möglichst kurze Zeit in meiner warmen Hand zu halten, damit ihr Wachmechanismus durch zuviel Wärme nicht aktiviert wird. Jetzt grabe ich sie bis zum Grund der ca. 15 bis 20 cm  tiefen Box ein, so dass sie auf jeden Fall mit gut 10 cm Rindenhumuserde bedeckt werden können. Die Box kommt jetzt so schnell es geht wieder in den Kühlschrank, damit die Erde keine Chance hat abzukühlen. Die meisten Tiere stehen  jetzt auch nicht mehr wieder auf. Wenige, unruhige Winterschläfer buddeln sich jetzt noch 1 bis 3 Mal an die Erdoberfläche. Meistens liegt das aber daran, dass die Temperaturen im Kühlschrank auf selbiger Ebene noch zu hoch sind  (jede Ebene im Kühlschrank hat andere Temperaturen und man muss für alle ein Mittelding zwischen 4°C und 8,5°C ausbalancieren, was man leicht mit einem zusätzlichen Thermometer im Kühlschrank neben jeder Box überprüfen kann).

Das sich ausgebuddelte aber meist schlafende Tier grabe ich so lange wieder ein bis es eingebuddelt am schlafen bleibt. Wenn sich eine Dino allerdings  mehr als 5 mal hintereinander in Folge ausbuddelt und die Äugelchen offen hat, dann hole ich sie wieder aus dem Winterschlaf und stelle sie dem TA vor, dann stimmt etwas nicht. Allerdings gibt es auch Tiere, die schlafen  grundsätzlich nur über der Erde und sind damit sehr glücklich, so wie unsere Whoopy es gern tut. Sie gräbt sich im Schlaf immer an die Oberfläche und verbringt dort so ihren Winterschlaf. Solange das Tier nicht wach, also mit  offenen Augen ist, lasse ich sie nach drei Mal einbuddeln so auf der Erde schlafen.

November

1. Novemberwoche:

Es wird einmal täglich kontrolliert ob sich jemand nach oben gebuddelt hat, was nur sehr selten vorkommt.

Am Ende dieser ersten Woche gieße ich die Erde nur leicht.

Für die 1. und auch meistens noch für die 2. Woche reicht oft die Feuchtigkeit des Humus aus dem Sack aus.

2. Novemberwoche:

Diese Woche kontrolliere ich nur einmal ob sich jemand nach oben gebuddelt hat und der wird dann notfalls wieder eingegraben.

3. Novemberwoche:

Ich lasse die Tiere völlig in Ruhe, wenn nichts dazwischen gekommen ist was mich diese Woche zur Kontrolle bewegen würde.

4. Novemberwoche:

Die Tiere dürfen auch diese Woche völlig in Ruhe und ohne Kontrolle verbringen.

Dezember

1. Dezemberwoche:

 Es findet eine Kontrolle statt, ob sich keiner an die Oberfläche gebuddelt hat. Wenn ja, wird er wieder eingebuddelt.

2. Dezemberwoche:

Keine Kontrolle.

3. Dezemberwoche:

Keine Kontrolle. Die Tiere schlafen tief und fest, sind völlig entspannt und brauchen ihre Ruhe.

4. Dezemberwoche:

Vor dem Weihnachtsfest und Jahreswechsel werden die Tiere alle einzeln in kühler und nicht zu heller Umgebung ausgebuddelt und jeweils auf einer Grammwaage  gewogen - das Gewicht wird notiert. Meistens haben sie jetzt durch die Feuchtigkeit in der Erde, bis zu 3 Gramm zugenommen, größere Schildkröten noch mehr. Gewichtsabnahme ist möglich wenn die Erde zu trocken oder die Temperatur zu  hoch ist.

Jedes Tier wird bei dieser Kontrolle auf leichte Bewegung der Vorderbeinchen, auf Lebenszeichen, untersucht und danach wieder tief unter ihrer Erde in der  Box eingegraben. Sie wachen davon nicht auf - sie schlafen tief und fest.

Sollten Sie zu dieser Homepage, zu meinen Zuchttieren, Abgabetieren, zum Thema Landschildkröten-thb oder Naturkosmetik Fragen  haben, so haben Sie jederzeit die Möglichkeit mich per Mail hier zu erreichen:

Kraeuterhexe@Kamillenwiese.de