Kamillenwiese
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IMPRESSUM
Norma-Jean

First Lady -

of

Big Dotti

Zuchtweibchen

Sicherheitsstand:

Herpestest 2017 = negativ

1x jährlich Kotuntersuchung im veterinärmedizinischen Labor u. Entwurmung.

1x jährlich Winterschlaf für 3 - 5 Monate

“Norma-Jean” von der Kamillenwiese

Geboren am 02. Oktober 1998 - in Neulingen - Deutschland.

Lebt seit April 2017 vom 19. Lebensjahr an bei uns.

Norma Jean ist unsere einzige Zuchtdame, die erst als geschlechtreifes Mädel zu uns kam. Nachdem sie die ersten vielen Jahre in Karlsruhe lebte, lebte sie die letzten 8 Jahre bevor sie zu uns kam, im schönen Thüringer Wald.

Norma Jean ist eine sogenannte Extrem High Yellow THBöttgeri

Norma-Jean ist schon alleine durch ihre enorme Größe und Gewicht sehr langsam und träge. Aber der Schein trügt, denn sie weiss genau was sie will. Wenn ein Männchen mehr will als sie zulassen mag, ist sie wendig wie ein Panzer und überrollt den “kleinen Wicht” mal eben, um ihre Ruhe zu haben. Sie ist eine hell leuchtende Schönheit in unserem Gehege und niemals zu übersehen. Von Anfang an hat sie sich mit allen anderen Mädels und auch mit den Männchen, sehr gut vertragen und sich ihnen angeschlossen, als wäre es das Normalste der Welt. Dennoch hat sie bis zum jetzigen Zeitpunkt (Sommer 2019) noch keine Eier bei uns gelegt. Die Eingewöhnung einer so alten Schildkrötendame braucht demnach viel Zeit, bis sie sich ihres neuen Geheges so sicher ist, um beruhigt wieder Eier zu legen. So warten wir weiterhin geduldig auf ihr erstes Gelege bei uns und freuen uns dann um so meh auf hoffentlich richtig “blonde” Schlüpflinge. Solange genießen wir NJ’s Anwesenheit einfach, sobald die Sonne ins Gehege lacht.

Liebevoll wird Norma-Jean von uns auch mit folgenden Spitznamen gerufen: LG, Ossi, Gini, Lady, Blondy usw.

Einige Fotos und Tagebuch von Norma-Jean

Juli 2019

In der Sonne aalen, was gibt es Schöneres für eine Schildkröte?

Juli 2019

Wieder mal auf Tour, die süße Biene - Man (Frau) könnte ja was verpassen.

Juli 2019

Wenn die Sonne nicht zu dolle ins Gehege knallt, ist Norma-Jean sehr viel aktiv mit den anderen Schildkröten, mit Gehegerundgängen beschäftigt.

Juli 2019

Das nieder getrampelte, einst hohe Gras, ist durch die Sommerhitze zu Heu geworden, woran Norma-Jean hier genüsslich knabbert.

Juli 2019

NJ on Tour.

Juli 2019

Die Gehegewegplatten zum schnellen Aufwärmen nutzend.

Juli 2019

Tja, liebe Norma-Jean, blickdicht ist Gras nun mal nicht.

Juli 2019

Ein schöner Rücken kann auch entzücken...

Juli 2019

Zum Frühstück erst mal Sepia knabbern.

Ende Juli 2017

NJ stromert glücklich durchs Gehege. So langsam gewöhnt sie sich daran so viel Freiheit zu haben im Gegensatz zu ihrem früheren Leben in der Zeit bevor sie zu uns kam, wo sie auf wenig Platz mit vielen Tieren lebte.

Ende Juli 2017

Gehegearbeiten - Alles muss ausgedünnt werden, zuviel Kraut wird entfernt - NJ ist meistens mitten drin im Geschehen und hat auch mich nun voll akzeptiert.

NJ im Mai 2017, als noch alles in vollem, saftigen Grün steht.

Mai 2017

NJ frühstückt hier im Kräuter- Schlemmer- Paradies.

Mai 2017

Die erste Morgensonne wird zum ausführlichen “Auftanken” genutzt.

Wie kommt eine Schildkröte denn zu so einem “Adelstitel” werden Sie sich fragen.

Recht einfach, weil es eine Queen schon gab unter unseren Schildkrötendamen, sie aber mit 20 Jahren keine Prinzessin mehr sein kann, auch kein Jungster ohne Titel sein kann, sie direkt vom Rang her nach unserer Queen kommt und die letzte dazu gekaufte Schildi in unserer Zucht ist und bleiben wird, die unsere Zucht-Farbauswahl mit fast ohne dunkle Pigmente, bereichern sollte. Diese wunderschöne, interessante, “blonde” Schildkrötendame gefunden zu haben, nach mehr als 2 Jahre Intensivsuche, grenzt schon fast an ein ein Phänomen. Norma-Jean ist mein letzter großer Züchtertraum, den ich mir dann 2017 nach dem Winterschlaf noch bei ihrem Vorbesitzer, endlich erfüllen konnte. Dass sie schon 20 Jahre alt ist, war Zufall. Ich hätte auch ein kleines Krötchen groß gezogen, aber bei den Kleinen war nie das dabei, was ich mir erträumt habe. Und wenn ich mal eins fand, war es unerreichbar für mich, weil es schon einen Besitzer hatte der sich bestimmt nichtr von so einem seltenen Exemplar trennen wollte. Nach einer Tagesreise von 400 km hin und 400 km zurück nach Hause, soll nun mein größter Traum endlich in Erfüllung gehen, ein fast ganz helles Mädel für meine Zucht zu bekommen. Mir ist sie diese kleine “Welreise” absolut wert. Sie ist also das i-Tüpfelchen in meiner Schildkrötenzucht, weshalb sie dot = Punkt, dotti = für mich i-Tüpfeclchen vom Titel her genannt wird - dazu kommt ihre enorme Größe und Gewicht von  2000 Gramm und  ???  Länge in cm, und dem Alter von  20 Jahren, was ihr den Zusatz Big einhandelte. Ja, so kommt man bei uns auf der verrückten Kamillenwiese zu einem seltenen, bisweilen gar nicht existierenden, “Adelstitel”. Die Vorfreude vom Bezahlen des Tieres an bis ich sie dann knapp 7 Monate später endlich zu uns holen darf, versetzte mich noch einmal in die Situation eines Kindes welches sehnsüchtig auf Weihnachten wartend, ungeduldig die Kalenderblätter, immer wieder nachzählend, ausfransen lässt. Aber nun ist sie endlich zeitlich nah - unsere Norma-Jean, die hübsche blonde Schildkröten-Lady aus dem Thüringer Wald.

Warum es so schwer war eine so helle Dame für die Zucht zu finden? Das verrate ich gerne. Jeder Züchter wird wissen was eine neue Schildkröte für die Zucht an Gefahren verbergen kann, sogar soweit, dass der Einzug eines einzigen neuen Tieres die ganze Zucht auslöschen kann, mit Krankheiten die eingeschleppt werden könnten. Das Herpesvirus z.B. was bei Einschleppung 17 Jahre Zuchtaufbau völlig zunichte machen würde und die meisten Tiere zum Tode verurteilt wären. Ein Tier dazu holen von irgendwem, käme also für eine saubere Zucht niemals in Frage. Also sucht man als gewissenhafter Züchter nicht “nur” nach einem traumhaft schönem Tier, was einem vorschwebt, sondern auch nach einem Tier aus guten Händen, was artgerecht gehalten wurde.

Dazu kommt, dass dieses Tier nicht viele Besitzer gehabt haben sollte, wenn möglich nur einen einzigen, der seine Elterntiere schon Ewigkeiten ohne totbringende Krankheiten pflegt und hegt. Dann sollte es möglichst ein direkter Nachkomme von damaligen Wildfängen sein um garantiert frische Gene in die Gruppe zu bringen und einen evtl. Verwandschaftsgrad mit der schon bestehenden Gruppe vollkommen ausschließen zu können. Ein Wildfang darf es selbstverständlich niemals sein, weil ich sowas nicht unterstützen würde. Und natürlich muss das Tier perfekte Papiere haben. Bei all den scharfen Kriterien für eine passende Zuchtdame für meine Traumvorstellung vom Aussehen her habe ich vollkommen darauf verzichtet bei der Suche auf die Entfernung zu schauen, wie weit ich fahren müsste um mein Traummädel abzuholen. Mir war es ehrlich gesagt, völlig egal wie weit ich für diesen Traum fahren müsste, Hauptsache ich würde sie irgendwann finden. Dann hatte ich sie endlich gefunden und der Besitzer schrieb und schrieb nicht zurück.

So hatte ich diese hübsche, perfekt zu uns passende Schildkrötenschönheit längst vergessen und abgeschrieben, als ich urplötzlich eine Mail bekam, weil man mich irgendwie übersehen hatte, oder die Mailaddi verloren ging, ich weiss es nicht mehr genau. Und dann kam meine große Chance auf die Erfüllung meines größten Züchtertraumes Norma-Jean doch noch kaufen zu können. Ich glaube, meine Ungeduld und Vorfreude kann jeder Züchter und auch jeder Schildkrötenkäufer nachvollziehen. Und ich kann aus frischer eigener Erfahrung heraus noch besser meine Schildkröten-Interessenten nachvollziehen, die im Sommer Babys bei mir aussuchen und kaufen kommen und bis nach dem Winterschlaf der Kleinen warten müssen - es ist ein bisschen wie Weihnachten im Frühling, wenn ich es grob umschreiben müsste.

Tagebuch für Norma-Jean

Sonntag der 09.04.2017 - 01:10 Uhr: Der Tag fängt gut an, ich habe bis jetzt noch kein Auge zu gemacht, erstens weil ich so aufgeregt bin, und zweitens weil Whoopy mal wieder ihre Eier fein säuberlich versteckt hat, so dass ich erst kurz vor Mitternacht aus einem Bauchgefühl heraus doch gebuddelt habe, und fündig wurde, und das Gelege noch versorgen musste. Jeder der so ein Schildkröten-Freak ist wie ich, wird nachvollziehen können, wie es ist wenn man seinen Traum endlich so greifbar nahe hat und nur noch die Fahrt zur Traumschildkröte zu erledigen hat, bis man sie endlich nach vielen Monaten Wartezeit die Schildi richtig ansehen zu dürfen. Ich werde heute gegen 04:00 Uhr los fahren zu meinem 400 km entfernten Ziel, wo meine hübsche Errungenschaft wohnt. Das schöne Thüringen, ist mein Ziel, und ich bin sowas von aufgeregt wie sie wohl in Natura ausschaut. Ich muss gleich fit sein für die lange Autofahrt, aber was tun wenn man nicht schlafen kann weil man so unsagbar aufgedreht ist? Dennoch werde ich es nochmal versuchen zu schlafen, wenigsten ein kleines Bisschen, damit ich nicht auf der Rückfahrt im Auto auf dem Rastplatz ein Nickerchen machen muss. Viele liebe Menschen, die mir eine gute Fahrt wünschen und meine Vorfreude gut verstehen können. Danke für eure lieben Gedanken und Wünsche für mich und Norma-Jean für unsere große Fahrt!

Leider konnte ich die Fahrt zu Norma Jean nicht antreten, weil mein linkes Bein plötzlich so extrem anschwoll, dass ich dann Angst bekam Auto zu fahren. So ein Frust.....

15.04.17 - Neue Woche, neues Glück. Wieder fit auf den Beinen starte ich morgen erneut zu Norma Jean um meine Süße endlich abzuholen. Wieder bin ich sehr aufgeregt, schon alleine wegen der extrem langen Fahrt. Aber wird schon werden. Heute gehts früh ins Bettchen und morgen dann in aller Frühe auf nach Thüringen *freu*.

16.4.17 - Aufgeregt, ich bin sehr sehr aufgeregt - der Wecker klingelt um 03:00 Uhr und ich pule mich müde aus dem Bett hervor. Eine Tasse Capuccino und alles wird gut ;-) Der Korb mit Reiseproviant steht fertig zur Abfahrt bereit, für den kleinen Piknick an den Raststätten zwischendurch. Er lässt keine Wünsche offen *grins*, so dass jeder Zwischenstopp ein Vergnügen werden dürfte. Um 05:00 Uhr sitze ich im Auto und gebe mein Reiseziel, Thüringen, im Navi ein, und verblüffenderweise bin ich jetzt gelassen ruhig und habe unendliche Vorfreude im Bauch. Richtig gut gelaunt gehts los, auf in die “Wildnis” der Autobahnen. Schon nach kurzer Fahrt bekomme ich eine Nachricht dass die A1 eine Vollsperrung wegen einem Unfall hat, ja was will man mehr? Aber zum Glück leben wir in der Neuzeit des Navis und somit ist es nicht mehr als ein Umweg den ich geleitet werde.

Die Autobahnen sind wie frei gefegt und ich bin happy, dass meine Fahrt nicht zum Verkehrschaos wird. Die Fahrt fluppt und ich bin sehr entspannt, fast zu entspannt, weil meine Blase natürlich irgendwann voller und voller wird. Nach gut 200 km muss ein Brückenpfeiler für eine Pinkelpause her halten, mein Waschbecken sind nur Feuchttücher, aber immerhin. Bei guter Musik und einem Käsebrötchen in der Hand gehts weiter in Richtung “Norma-Jean”. 100 km vor meinem Ziel ist da schon wieder was zum Auswringen in meiner Blase, also noch mal in die Büsche damit mich nichts bei der Ankunft von Norma Jean ablenken kann.

Am Ziel angekommen gegen 11:00 Uhr, parken, klingeln, und eine sehr alte Dame öffnet mir die Türe, sie heisst weder wie mein Norma-Jean Verkäufer, noch ist sie männlich noch entspricht sie dem Alter des Verkäufers, aber das muss ja nichts zu sagen haben, denn es gibt ja noch Großeltern die bei den Enkeln wohnen oder umgekehrt. Aber diese alte Dame kennt meinen Verkäufer nicht mal. Sie macht mir aber netterweise Namensvorschläge von Leuten im Dorf, die ähnlich klingen und ich lehne dankend ab und... muss heimlich grinsen. Zu süß die alte Dame und so hilfsbereit. Ich wünsche ihr noch einen schönen Ostersonntag und begebe mich ans Handy um meinen Verkäufer anzurufen. Dummerweise hat unter der selben Postleitzahl eine selbe Straße mit selber Hausnummer in Thüringen, in meinem Navi einen Platz gefunden und mich falsch geleitet. Mit dem Verkäufer an der Strippe werde ich zu meinem richtigen Ziel geleitet, aber mein Navi lässt mich vorher noch 2 mal falsch abbiegen. Aber irgendwann stehe ich dann vor der richtigen Haustüre und ein grinsender Herr B. kommt mir entgegen. Er steigt in sein Auto und ich fahre ihm zum Zielort wo Norma-Jean im Garten der Großeltern lebt, hinterher. Keine 10 Minuten und wir stehen vor dem Haus der Großeltern die einen riesen Garten pflegen mit Hühnern und allem möglichen Viehzeugs. Eine kleine Landwirtschaft, möchte ich schon behaupten, die dem alten Ehepaar aber sichtlich gut tut, denn sie sehen beide gut aus und sind top fit. Der alte Herr erzählt mir Dinge aus dem Krieg und wir unterhalten uns richtig gut, ich mag die beiden alten Leutchen. Zum Schluss rauchen wir noch eine Zigarette zusammen. Während des Gesprächs stehen wir zu viert neben dem Gehege wo Norma Jean sich grad mit einem Männchen vernügt und sich befruchten lässt. Die beiden Schildkröten hängen zusammen wie ein altes Liebespaar und mir zerreist es fast das Herz die beiden heute trennen zu müssen. Norma Jean wird an diesem Tag von Nr.2, wie sie beim Züchter bis heute hieß, zur First Lady og big Dotti “Norma-Jean” von der Kamillenwiese.

Das Wetter macht dem April alle Ehre, es beginnt zu schneien, und etwas auch zu hageln und zu regnen, also irgendwie ist jede Wetterzone dabei.

Nun ist der Zeitpunkt gekommen sich zu verabschieden und meine Norma Jean wird vom Verkäufer aus dem Gehege in ihre dick mit Heu gefüllte Transportkiste gesetzt. Als Untergrund dient ein saugendes Handtuch und darüber eine dicke Schicht Agrobs Fibre. Natürlich spürt NJ den Stress und kackt erst mal einen guten Fladen in ihr Heubett. Nett wie ich bin, lasse ich dem Verkäufer dieses Andenken natürlich noch dort, damit NJ nicht in ihrer Kaka reisen muss.

14:00 Uhr - es geht endlich Richtung Heimat mit NJ im Gepäck, ich bin unsagbar glücklich diese, in Natura noch schöner aussehende, große Schildkrötendame, endlich bei mir zu haben. Nun gut, es beginnt kurze Zeit später auf der Fahrt mächtig nach Kuhfladen zu schnuppern und ich muss eh mal für kleine dicke Mädchen, also Pause und NJs Kaka heraus holen und mich entleeren. Zwischen den seitlichen, geöffneten, Autotüren geht das Gott sei dank fast überall. Nach diesem kleinen Stop verkriecht sich NJ tief im Heu und man hört rein gar nichts mehr von ihr. - Sie scheint zu schlafen.

Die Meldung dass die Autobahn der entgegenkommenden Richtung nun auch Komplettsperrung hat, schockt ein wenig, weil mehrere Autos ineinander gekracht sind und auch Autos am brennen sind. Später fahre ich genau dort vorbei und sehe auf der Entgegengesetzten Fahrbahn der A3 das schreckliche Ausmaß dieses Unfalls. Autos lieget hoch oben in der Böschung und, ich weiss nicht wieviele, Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen belagern auf langer Strecke die Autobahn - ich bin heilfroh dort nicht drin sein zu müssen, denn das war meine Strecke auf der Hinfahrt.

100 km vor dem Heimatziel merke ich Müdigkeit unter meinen Augenlidern und fahre an einem Rastplatz an. Dort wo es nicht zu überfüllt ist und trotzdem noch in Rufweite zum Publikimsverkehr der Raststätte fahre ich den Sitz nach hinten die Rückenlehne runter und die Füße an die Windschutzscheibe und schlafe dort fast eine ganze Stunde. Die Seitenscheiben hatte ich gegen neugierige Blicke mit meiner Jacke geschützt. Aber ehrlich gesagt waren mir die neugierigen Blicke in dem Moment auch egal, weil ich eben müde war und so nicht Auto fahre, der Sekundenschlaf kann einen zu plötzlich übermannen und man ist im A.... und am Ende dann in so einer Katastrophe gelandet die ich eben noch gesehen hatte. Risiko=NoGo!!! - Auch nicht so kurz vorm Ziel.

Auch als ich von meinem Nickerchen aufwachte, war es sehr ruhig um Norma Jean, sie schien wirklich zu schlafen. Also konnte ich beruhigt die Pause nutzen um meinen Fresskorb zu plündern und mich zu stärken bevor es weiter geht. Hach wie romantisch so neben dem Klohäuschen eines Rastplatzes den Fresskorb auszupacken, aber ich sehe eben nur das was ich will und wann ich will ;-)

Weiter gehts, die letzten 100 km stehen an, und ich muss wie so oft bei dieser Fahrt an die vielen toten Tiere am Straßenrand denken. Noch nie im Leben habe ich so viele überfahrene und tote Tiere auf den Straßen gesichtet wie heute, gut 35 Tiere lagen verendet, überfahren, angefahren an den Seitenrändern - Rehe, Marder, Füchse, Elstern, Igel, alles war dabei. Sowas macht mich immer sehr traurig.

18:30 Uhr - endlich heil Zuhause angekommen. Auto auspacken, Norma Jean auspacken und sie erst mal in ein schönes lauwarmes Bad setzen, was sie sichtlich entspannt. Sie kackt gefühlte 2 kg Möhrenschnitzel.

Möhrenschnitzel...??? - So vieeeeeleeeee???

Ja, der Züchter erzählte von Möhren die Würmer verhindern sollen, aber doch nicht so viele! Ich denke nur an den hohen Zuckergehalt den Möhren haben, weswegen sie eine Seltenheit in der Schildkrötennahrung bleiben sollten. Zucker im Darm fördert die Würmer eher in ihrem Wohlsein und damit bei der Vermehrung. Auf jeden Fall wird NJ diese Woche noch entwurmt und ich werde sehen was die Möhren tatsächlich gebracht haben, eine gute Möglichkeit für ein weiteres Wurmexperiment, um vielleicht einen Mythos ausräumen zu können. Norma Jean ist vor 4 Jahren laut Verkäufer das letzte Mal entwurmt worden, und auch Kotuntersuchungen konnte ich nicht aus ihm herauskitzeln, sondern nur Möhrengabe. Mal sehen was dabei heraus kommt, - ich werde es hier berichten ob Möhren bei NJ wirklich Würmer verhindert haben oder ob sie welche hatte.

17.4.17 - Norma Jean lag den halben Tag auf dem Bruthügel unter der Lampe, und später verkroch sie sich in die Heuhütte. Gefressen hat sich nichts. Aber sie hatte gestern beim Züchter noch gut Löwenzahn gefuttert, so dass ich mir keine Sorgen machen muss.

18.4.17 - Am Nachmittag setze ich NJ vor das Futter und sie beginnt erst zaghaft eher ängstlich zu knabbern, dann jedoch frisst sie mit großem Hunger und haut gut rein. Ich bin froh dass sie nun frisst, das erste gute Zeichen mit den Anderen zusammen fressend, ich bin sehr erleichtert. Nach dem Fressen verkriecht sie sich aber wieder tief im Heu in der Heuhütte und rührt sich nicht mehr.

Norma Jean ist mir gegenüber sehr schreckhaft, was ich so von meinen Tieren gar nicht kenne, aber sie hat alle Zeit der Welt uns in Ruhe kennen zu lernen, ich werde sie zu nichts zwingen. Spätestens im großen Gehege kann sie sich richtig frei entfalten, aber das Wetter spielt leider noch nicht dafür mit. Übrigens hatte ich NJ nach dem Bad nach ihrer Ankunft gewogen, sie wiegt 1864 Gramm und ist nicht wie ich glaubte über 40 Jahre alt, sondern “nur” 19 Jahre alt, und damit nur 4 Jahre älter als unsere Paloma. Das Gute an NJ ist, dass sie gechipt ist und die lästige Doku damit weg fällt. Aber wie ich mich kenne, werde ich trotzdem Fotos von ihr anfertigen, einfach um bei Verlust sicher gehen zu können, dass es sich wirklich um meine Schildkröte handelt.

Der Züchter erzählte mir noch von einem Vorfall, wo sie sich wunderten dass die Autos auf der nur wenige Meter vom Gehege entfernten Straße alle zickzack fuhren, und als sie gucken gingen warum, erblickte er seine Schildkröte mitten auf der Landstraße um die die Autofahrer herum fuhren. Irgendwie war eine seiner Schildkröten, nicht NJ, ausgebüchst und ist mitten auf der Straße spazieren gegangen und wurde Gott sei dank früh genug entdeckt und wieder ins Gehege zurück geholt.

19.4.17 - Den Vormittag hat LG in der Heuhütte verbracht, aber diesmal nicht schlafend, sondern durch die Luke die anderen Schildkröten beobachtend. Als ich gegen 14:00 Uhr mit einem Eimer frisch gepflückten Kräutern ankam und sie die stark duftende Knoblauchsrauke roch, kam sie auch zu den anderen, diesmal alleine, zum Futterplatz und genoss das frische Grün. Die erste Hürde der totalen Schüchternheit ist, denke ich, damit heute geschafft. Sie hat jedenfalls einen guten Apetit und traut sich unter die Gruppe Schildkröten, die ihr noch völlig fremd sind. Bin nun guter Dinge, dass es auch weiterhin gut laufen wird und sie sich recht schnell eingewöhnen wird.

Schon 10 Minuten später, war sie einen halben Meter weiter gewandert und fühlt sich verdächtig wohl in Da Vincis Nähe, was mich sehr freut. Nebeneinander mampfen die beiden um die Wette. NJs Partner beim Verkäufer sah Da Vinci von der Farbe her sehr ähnlich, war also auch ein sehr helles Männchen. Vielleicht sieht sie in Da Vinci so ein bisschen Ersatz für ihren Partnerverlust?

Foto oben: Norma Jean ist mutig mitten in die Gruppe gewandert und frisst genüsslich das Grünzeug mit den anderen.

Fotos vom 19.4.17

Foto unten: Unbeabsichtigt oder absichtlich neben Da Vinci (blau), fühlt sich Norma Jean (rosa) dicht neben ihm sichtlich wohl.

20.04.2017 - Während meine verschnüppten Schildkröten Gras verschmähen, macht sich Norma Jean gierig über das Gras her, was ihr auf dem Wiesenstück unter den Schnabel kommt. Heute wandert NJ schon fast gelassen durch die Freiheit und fühlt sich sichtlich wohl. Sonne tanken und herum marschieren, lecker futtern, was will Kröt mehr?

09.05.2017: Seit dem 20.04.17, siehe Bild oben, ist Norma Jean vollkommen integriert. An diesem Tag ist das letzte Eis gebrochen und sie gehört voll und ganz zur Gruppe. Die anderen Damen kraxeln am Abend zu NJ um sich mit ihr zum Schlafen zusammen zu raufen. Sie frisst mit allen gemeinsam und gehört voll und ganz dazu. Paarunsgversuche gab es logischerweise noch keine, dafür muss sie die Jungs erst mal genau kennen- und einschätzen lernen. Ich bin glücklich und zufrieden, so wie alles läuft, meine Ängste vor der großen Integration der fremden adulten Schildkrötendame, waren unberechtigt, wie es scheint. - Und Norma Jean fühlt sich sichtlich wohl in ihrer neuen Schildkrötenfamilie.

Wenn Sie Fragen zu unseren Zuchttieren, Abgabetieren, zur Homepage, oder andere Schildkröten-Fragen haben, oder auf die Warteliste für Schlüpflinge möchten, erreichen Sie uns hier:

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